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Jeff Bezos, Amazon und die Washington Post: Medienkrise als Chance für den Amazon-Besitzer

Publiziert von CR Communications GmbH am 11.08.2013 14:22:19

Am 5. August 2013 vermeldeten die Medien die Übernahme der „Washington Post“ durch Amazon-Inhaber Jeff Bezos. Er übernahm die renommierte Zeitung als Privatperson mit einem Teil seines privaten Vermögens (Kaufpreis: US$ 250 Mio).

Viele fragen sich, was der neue Besitzer mit der „Washington Post“ plant. 


Bleibt der Kurs der Zeitung gleich, gibt es Entlassungen, eine neue Strategie oder welche Überlegungen stehen hinter der Übernahme?

Weshalb?
Mit Amazon hat Jeff Bezos gezeigt, wozu er fähig ist. Er baute den mächtigsten Online-Shop der Welt auf. Bei der Lancierung des Online-Shops (1995) fragten sich alle, ob man mit einem Online-Shop Geld verdienen könne. Man kann. Er hat es bewiesen – der Erfolg gibt ihm recht.

DVDS, CDs, Bücher, Computerspiele, Spielwaren, Kleider, Kosmetik, Werkzeuge – es gibt fast nichts, was Amazon heute nicht online verkauft. Und eine ganz wichtige Produktegruppe sind die von Amazon entwickelten „Kindle“-Tablets (Anhören von Musik und Audio-Books, Lesen von Büchern, Blogs, Magazinen, Zeitungen, usw.).

Doch wo liegt der Zusammenhang zwischen Washington Post, Jeff Bezos und Amazon? Möglichkeiten für eine gewinnbringende Zusammenarbeit gibt es einige:

  • Mit dem Verkauf der Bücher über Amazon ist er auf bestem Weg, das Buchgeschäft weltweit zu verändern. Denn immer mehr Bücher werden nicht mehr versendet, sondern von den Kunden digital erworben (zum Lesen auf dem Kindle).
     
  • Eventuell möchte Jeff Bezos jetzt auch das Zeitungsbusiness revolutionieren und die Leser dazu bringen, für die Online-Ausgaben der Zeitungen zu zahlen. Ein Unterfangen, das bisher nur ganz, ganz wenigen Verlegern gelungen ist. Und dies, obwohl allen Verlegern klar ist, dass sie mit ihrer Online-Ausgabe Geld verdienen müssen. Viel zu lange haben sie ihre Inhalte „verschenkt“ und die Leser sind sich nicht mehr gewöhnt, für News zu bezahlen. Jeff Bezos will sicher auch mit der Washington Post Geld verdienen – auch mittels kostenpflichtigem „Download“.
     
  • Bereits heute wird die digitale Version der Washington Post auf Amazon zum Download angeboten. Aktuell beträgt die Monatsgebühr $23.99 für die werbefreie Kindle-Version. Denkbar ist, dass Amazon dieses Abo in Zukunft viel prominenter vermarktet als bisher. Für die Washington Post könnte dies zu willkommene Einnahmen führen.
     
  • Im Gegenzug werden Amazon-Inserate in der gedruckten Version der Washington Post und mittels Banner-Werbung in der Online-Ausgabe publiziert. Damit kann Jeff Bezos seine Amazon-Shop-Angebote für Parfüm, Kleider, Bücher, CDs usw. wirkungsvoll vermarkten. Und natürlich kann dadurch auch der Download der Zeitung (auf die Kindle-Reader) gefördert werden.

Fazit:
Die Verbindung zwischen der Washington-Post und dem Amazon-Online-Shop könnte für Jeff Bezos ein spannendes und erfolgreiches Tätigkeitsfeld werden. Es sieht ganz nach einer weiteren Erfolggeschichte für den innovativen Unternehmer aus.

Das Online-Versandgeschäft hat er bereits etabliert, der Buchmarkt wird gerade eben von Amazon revolutioniert – folgt jetzt der Zeitungsmarkt?

Thema: Allgemein

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