Für die Vermarktung von Fischen aus Schweizer Seen, für Luzerner Rahmkäse oder für Heidi-Milchprodukte usw. ist den Grossverteilern kein Weg zu weit. Denn was aus der Schweiz kommt, muss richtig gut vermarktet werden. Koste es was es wolle. Also mit tollen TV-Spots, in denen die heile Schweizer Bergwelt richtig schön dargestellt wird.
Heimatgefühle wecken und Umsatz schreiben. Das ist die Devise.
Schade nur, dass diese Werbespots nicht in der Schweiz sondern im Ausland gedreht wurden. Natürlich, auch in Neuseeland gibt es schöne Berge und fast niemand hat gemerkt, dass der Werbespot für Heidi-Milchproukte der Migros nicht in der Schweiz sondern eben in Neuseeland gedreht wurde. Der Emmi-Spot für Rahmkäse wurde in Südafrika gedreht und auch Coop fand dort die gesuchte Idylle für einen Spot.
Längst sind TV-Spots absolut notwendig, um ein Massenprodukt richtig zu vermarkten. Dafür investieren die Big Players richtig viel Geld, um die Kunden auf den Geschmack zu bringen. Und dazu zählt eben auch die visuelle Stimulation der Sinne.
Man kann davon ausgehen, dass diese drei Beispiele kaum Einzelfälle sind. Auch bei den Werbefotos hilft der Photoshop tüchtig mit, damit die Models richtig knackig aussehen. Schön, oder?
Für Kommunikationsfachleute stellt sich häufig die Frage, „wie weit kann man in der Werbung gehen, damit sich der Konsument nicht getäuscht fühlt.“ Denn trifft dies ein, hat ein Unternehmen schon bald ein Glaubwürdigkeitsproblem.
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Und zum Schluss noch dies…
Weniger schön, dass sich die Grossverteiler jetzt über den Einkaufstourismus ärgern. Ihnen entgehen massive Einnahmen, da viele Schweizer entdeckt haben, dass im Euroland viele Waren günstiger angeboten werden.
Wasser predigen, Wein trinken
Den Grossverteilern würde es gut anstehen, mit gutem Beispiel voranzugehen und ihre Drucksachen, TV-Spots usw. in der Schweiz zu produzieren. Ein mögliches Rezept dazu: die Werbeagenturen sollten ihre Kunden noch viel intensiver auf die Produktionsmöglichkeiten der Werbemittel in der Schweiz aufmerksam machen.
